Ausgrabung - Freilegung eines vom Erdboden verdeckten Befundes
Archäologie bedeutet immer auch Zerstörung, da der Zusammenhang der abgelagerten Objekte und Schichten durch die Ausgrabungen zerstört wird. Zugleich wird aber dieser Prozess eingehend dokumentiert und damit der Kontext festgehalten. Neben der leider in der Archäologie üblichen Rettungsgrabung, bei der die Befunde durch eine unmittelbar bevorstehende Baumaßnahme akut gefährdet sind, gibt es Forschungsgrabungen, bei denen große Teile erhalten und ganze Bereiche für die Zukunft konserviert werden können. Die Grabung auf dem Rathausplatz ist eine solche Forschungsgrabung. Hier kann mit wesentlich mehr Zeit ein erheblicher Forschungsaufwand betrieben werden, damit alle Informationen, die die Fundstelle enthält ausgeschöpft werden können. Sie hat das Ziel, in einem bestimmten Zeitraum auf einer begrenzten Fläche eine ganz bestimmte Fragestellung zu einem archäologischen Objekt und dessen Umfeld zu klären.
Zwei der wichtigsten Begriffe bei der Dokumentation einer archäologischen Ausgrabung sind Funde und Befunde.
Befund
Unbewegliche Strukturen, wie z.B. Mauerreste, Abfallgruben, Fussböden, Erdschichtenverfärbungen und alle anderen Strukturen, die sichtbar oder sogar unsichtbar im Boden enthalten sind.
Fund
Bewegliche Artefakte, wie z.B. Münzen, Keramikscherben, Knochenreste, die in einem bestimmten Kontext (Befund) gefunden werden.