Aus dem Liederbuch eines Kölner Pfadfinders
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Beschreibung Dieses Lied war im Sommer und zur Weihnachtszeit 1943 von drei Jugendlichen in der Jugendhaftanstalt Brauweiler gesungen worden. Gegen zwei Jugendliche wurde daraufhin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Das Lied wurde laut Peter Schneider von der Jugendgruppe getroffen, die sich im Sommer/Herbst 1937 auf dem Georgsplatz traf. Schneider hierzu vor der Gestapo: "Dieses Lied wird nach der Melodie des HJ-Liedes 'Hohe Tannen weisen die Sterne' gesungen, das 5 Strophen hat. Die 5. Strophe dieses Liedes ist von uns umgeändert und wird in der angegebenen Weise von uns gesungen."
Die Ehrenfelder Navajos, so Friedrich Etzbach in seiner Vernehmung, würden auch gemeinsame Lieder singen, so beispielsweise "Hohe Tannen", "Madagaskar" und "weitere Lieder, in denen von 'Bündischer Jugend' die Rede" sei. Ein weiteres Lied sei "Jenseits des Tales".
Das Lied wurde angeblich von der Jugendgruppe Ecke Alter Mauer und Poststraße gesungen. Dies wird von einem Jugendlichen gegenüber der Gestapo behauptet, der sich oft am Treffpunkt aufhielt, angeblich ohne dazuzugehören.
Nach Aussage der Jugendlichen Maria Schnorrenberg wurde es auch von den Navajos an der Neuen Universität gesungen
Nach Aussage Ernst Sieps wurde es ebenfalls von den Kalker Navajos gesungen
Dieses Lied wurde nach Aussage von Anton Kluxen von den Navajos bei der Razzia vom 12.12.1937 in der Margarethenhöhe gesungen.
Liedtext Hohe Tannen weisen uns die Sterne über der Isar springender Flut, liegt ein Lager der Edelweisspiraten, doch Du Eisbär schützt es gut."
Rübezahl, hör was wir dir sagen, die bündische Jugend ist nicht mehr frei. Schwingt den Spaten der Edelweißpiraten. Schlaget die bündische Jugend wieder frei.
abgeänderter Refrain:
"schlagt die Hitler-Jugend entzwei." bzw. "Schlagt die Bündische Jugend wieder frei"
Offizielle Version:
Hohe Tannen weisen die Sterne An der Iser in schäumender Flut. |: Liegt die Heimat auch in weiter Ferne, Doch du, Rübezahl, hütest sie gut. :|
Viele Jahre sind schon vergangen Und ich sehn’ mich nach Hause zurück |: Wo die frohen Lieder of erklangen Da erlebt’ ich der Jugendzeit Glück. :|
Wo die Tannen steh’n auf den Bergen Wild vom Sturmwind umbraußt in der Nacht |: Hält der Rübezahl mit seinen Zwergen Alle Zeiten für uns treue Wacht. :|
Hast dich uns auch zu eigen gegeben, Der die Sagen und Märchen erspinnt, |: Und im tiefsten Waldesfrieden, Die Gestalt eines Riesen annimmt. :|
Komm zu uns an das lodernde Feuer, An die Berge bei stürmischer Nacht. |: Schütz die Zelte, die Heimat, die teure, Komm und halte bei uns treu die Wacht. :|
Höre, Rübezahl, laß dir sagen, Volk und Heimat sind nimmermehr frei. |: Schwing die Keule wie in alten Tagen, Schlage Hader und Zwietracht entzwei. :|
Drum erhebet die Gläser und trinket Auf das Wohl dieser Riesengestalt, |: Daß sie bald ihre Keule wieder schwinge Und das Volk und die Heimat befreit. :|
Odalrune auf blutrotem Tuche, Weh voran uns zum härtesten Streit. |: Odalrune dir Zeichen aller Freien Sei der Kampf unseres Lebens geweiht :|
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