Bis zum 15. Lebensjahr besuchte Toni L. die Volksschule in der Lochnerstraße, wobei er eine Klasse wiederholen musste. Im Anschluss an die Entlassung absolvierte er von April bis September 1936 sein Landjahr in Schleswig-Holstein. Danach war er ein halbes Jahr arbeitslos, bis er zum 1. Mai 1937 eine Lehrstelle als Dreher bei der Firma Schmieding in der Bonner Straße fand.
Seit dem 1. April 1937 gehörte L. der HJ an. Diese Mitgliedschaft hatte auch zum Zeitpunkt seiner Festnahme Bestand, und L. betonte in seinem Verhör, er nehme noch regelmäßig am HJ-Dienst teil.
Die "Navajos", so L. Aussage vor der Gestapo, seien ihm "dem Namen nach" bekannt. Von seiner HJ-Gefolgschaft habe jedoch noch niemand einen Zwischenfall mit ihnen erlebt. Auch seine beiden Bekannten, die mit ihm festgenommen worden seien, gehörten den "Navajos" nicht an.
Toni L. wurde am 21. Oktober 1937 im Zuge einer Razzia am Horst-Wessel-Platz verhaftet. Er sei von einem Mitglied der Gruppe darauf aufmerksam gemacht worden, dass an der Görresstraße ein Überfallwagen der Polizei stünde. "Wir gingen auf den Wagen zu, um zu sehen, was die Polizei macht. Wir wurden gleich alle drei festgenommen. Weshalb weiß ich nicht." Eigentlich, so L. vor der Gestapo weiter, sei er an jenem Abend auf dem Weg zum Gefolgschaftsappell der HJ gewesen, weshalb er auch ein HJ-Abzeichen getragen habe, das ihm dann von der Polizei abgenommen worden sei, weil er keinen entsprechenden Ausweis bei sich getragen habe.
Im Anschluss an das seine Vernehmung wurde L. nach "eindringlicher Verwarnung" von der Gestapo entlassen.
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