Chronik 
Erste "Jungarbeiterzeltlager" der Hitlerjugend

Aus einem Artikel des "Westdeutscben Beobachters"

Der Treuhänder der Arbeit Börger und Gebietsführer der HJ Wallwey richten ein Lager für jugendliche Arbeiter ein. Nach Angaben des Westdeutschen Beobachters ist neben der Erholung die weltanschauliche "Schulung" Hauptzweck des Lagers: Hatten schon die bisherigen Zeltlager "die hohe Aufgabe der politischen und weltanschaulichen Schulung", wie es der Westdeutsche Beobachter formuliert, gilt dies in weit stärkerem Maße für die Jungarbeiterzeltlager: "Hat man doch die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die tagsüber an der Werkbank stehen, in den Kontoren und auf der Schulbank sitzen, nach ihrer Arbeit meist nicht mehr die Aufnahmefähigkeit besitzen, die es ihnen ermöglicht, den Schulungsvorträgen die nötige Aufmerksamkeit zu widmen." Durch die einheitliche Zusammenfassung in Lagern und ohne äußere Ablenkung sei die planmäßige Schulung wesentlich leichter. Der Westdeutsche Beobachter zieht bei der Beschreibung des Lagers auch einen Vergleich zwischen den Lagern der bündischen Jugend und der HJ: "Was diesen Bündischen aber fehlte, ja was bewußt untergraben wurde, war das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der geschlossenen Kameradschaft um der ganzen Nation willen, es fehlte die innere Brücke, die sie mit der ganzen deutschen Jugend, mit jedem deutschen Volksgenossen innerlich verband."



 
Lexikon
Treuhänder der Arbeit
Börger, Wilhelm