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Wilhelm W.

W. wurde am 22.8.1934 bei einer Wanderung durch Paffrath von HJ-Jungen auf verbotene Uniformteile und Abzeichen kontrolliert. Dabei kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen HJ-Jungen und den katholischen Jugendlichen sowie zu einer polizeilichen Anzeige gegen W.. Er schilderte den Vorfall in seiner polizeilichen Aussage folgendermaßen: "An der Kirche in Paffrath hörte ich plötzlich Pfiffe und im Augenblick waren wir von etwa 20 Hitlerjungen im reiferen Alter umstellt. Der Führer griff mich sofort an, zog mir an Rock und Weste und suchte scheinbar versteckte Abzeichen. An meinem Rockaufschlag trug ich das Rompilgerabzeichen, das mir von einem der H.J. Angehörigen abgerissen und zu Boden geworfen wurde. Ich verbat mir dieses und fragte ihn, mit welcher Berechtigung er so vorginge. Darauf schlug mich der Führer ins Gesicht. Ich versuchte mich zu wehren, worauf dann etwa 6 dieser Leute auf mich eindrängten. Ich rief um Hilfe, worauf Passanten sich dazwischen stellten, sodass man von mir abliess. Ich ging daraufhin zur Landjägerei und bat um Schutz. Meine Jungens haben sich zurückgehalten. [...] Wenn in der Anzeige behauptet wird, ich habe dem Hofrath das Fahrtenmesser abgenommen, so trifft das insofern zu, als ich ihm, auf dem Boden liegend, die Scheide entriss und ich mich damit der Uebermacht gegenüber zur Wehr setzte. Das Messer war nicht mehr in der Scheide. Wer es aus der Scheide gezogen hatte, weiss ich nicht. Anlass zu dieser Auseinandersetzung haben lediglich der HJ Führer und seine Gefolgsleute gegeben. Wenn ich mich zur Wehr gesetzt habe, so war dieses nur zu berechtigt. Nach meiner Auffassung handelt es sich um einen planmässigen Ueberfall, der durch nichts zu begründen war." Die Anklage gegen W. wurde wegen Mangels an Beweisen von der Kölner Oberstaatsanwaltschaft fallen gelassen.



 
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Sturmschar St. Bonifatius Köln-Nippes

Lexikon
HJ-Streifendienst (SRD)