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Hoegen, Josef

Josef Hoegen in der Internierungshaft nach 1945

Josef Hoegen wurde am 28. November 1898 als Sohn eines Malermeisters in Troisdorf geboren. Im Ersten Weltkrieg Soldat an der Westfront, wollte Hoegen nach 1918 Kaufmann werden. Die Lehre musste er jedoch wegen Konkurses der Ausbildungsfirma abbrechen und sich als Hilfspostbote und ungelernter Arbeiter durchschlagen.

1922 fand er schließlich eine Anstellung als Hilfsbeamter bei der Kölner Kriminalpolizei. 1924 ins Beamtenverhältnis übernommen, bearbeitete Hoegen bis 1933 vorwiegend Diebstahlangelegenheiten. Das änderte sich, als er am 17. August des Jahres zur Politischen Abteilung der Polizei wechselte, von wo er 1934 zur Gestapo versetzt wurde, wo er in der von Ferdinand Kütter geleiteten Abteilung gegen "Angehörige der Linksopposition" ermittelte.

1941 erfuhr Hoegens Laufbahn einen abrupten Bruch: Mit dem Kauf von Fleisch auf dem Schwarzmarkt verstieß er gegen die Kriegswirtschaftsverordnung und wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, vom Gestapo-Dienst suspendiert und aus der NSDAP ausgeschlossen.

Nach einem "Bewährungseinsatz" bei der "Einsatzgruppe B" in Smolensk im August 1942 wurde Hoegen am 1. Oktober 1943 bei der Kölner Gestapo, die unter Personalmangel litt, wieder eingestellt und in seinem früheren Arbeitsgebiet tätig, wo er dem berüchtigten "Kommando Kütter" angehörte.

Mit dem Namen Hoegen sind die grausamsten und brutalsten Verhör- und Foltermethoden verbunden. Ungehemmt und auf sadistische Weise misshandelte Hoegen nahezu wahllos alle Menschen, die der Gestapo in die Hände gefallen waren.

Im September 1945 wurde Hoegen festgenommen und von den Alliierten interniert. Im Dezember 1949 wurde er nach einem Aufsehen erregenden Prozess zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt.