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Hermann E.

Hermann E. besuchte die evangelische Volksschule in der Vorgebirgsstraße. Nach deren Beendigung erlernte er keinen Beruf, war aber seit Juni 1936 mit 27 Pfennig Stundenlohn als Magazinarbeiter in der Werkzeugmaschinenfabrik Quester in Köln-Sülz beschäftigt. Hermanns Vater war kriegsbeschädigt und gehörte der NSKOV, nicht jedoch der NSDAP an. Ursprünglich Heizer, war er seit 1936 ohne Arbeit und bezog Erwerbslosenunterstützung. Einer Partei, so der Sohn vor der Gestapo, habe sein Vater vor 1933 nicht angehört.

Hermann E. war weder Mitglied in einer kirchlichen noch einer bündischen Jugendorganisation. Auch der HJ gehörte er nicht an.

Er wurde am 21. Oktober 1937 im Rahmen einer Großrazzia gegen "Navajos" an der Nikolauskirche in Sülz verhaftet. Während der Vernehmung gab er an, er sei mit Freunden von Zollstock nach Sülz gegangen, weil er einen im Weyerthal wohnenden Arbeitskameraden besuchen wollte. Auf dem Weg zurück nach Zollstock seien sie zum Nikolausplatz gegangen, weil einer seiner Freunde noch seine dort wohnende Tante besuchen wollte. Dabei sei es zur Festnahme gekommen.

Ihm sei nicht bekannt, so Hermann E. in seiner Aussage, dass es eine "sogenannte 'Navajos'- oder Nerother-Vereinigung" gebe. Er habe von einer solchen Organisation noch nie etwas gehört. Er und seine Freunde hätten sich auch weder "auf irgendwelchen Plätzen aufgehalten" noch verbotene Lieder gesungen. Ihm seien auch keine „Navajo“-Lieder bekannt, da er ja nie in deren Kreisen verkehrt habe.

Im Anschluss an das seine Vernehmung wurde Hermann E. nach "eindringlicher Verwarnung" von der Gestapo entlassen.



 
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