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Maria S.

Maria Sch. war bis zum 25.3.1938 als Hilfsarbeiterin bei der Firma Wallach & Steinberg AG in Köln beschäftigt. Sie war Mitglied der DAF und gab ihren Verdienst bei der Mutter ab. Danach wurde sie arbeitslos

Maria Sch. war bis Sommer 1936 Mitglied im BDM: "Ich bin dort ausgetreten, weil mein Vater mir die Mitgliedschaft verbot, mit der Begründung, dass dieser bereits 1932 in der SA war und sich als Truppführer bei einem Aufmarsch eine Lungenentzündung zuzog. Während seiner Krankheit kümmerte man sich - ausser einem Besuch des Sturmführers und einer Postkarte - nicht um ihn. Ich selbst war 1932 dem BDM beigetreten. Ebenfalls trat auch mein Bruder 1932 in das Jungvolk ein, dem er heute noch angehört."

Sch. fiel durch ihre Kleidung dem HJ-Streifendienst in Opladen auf, wo sie vor der Polizeiwache das Lied der "Nerother Bummler" gesungen hatte. Sie wurde zur dortigen Ortspolizei gebracht und auf ihre "Zugehörigkeit zur bündischen Jugend" befragt. Der Polizist kommentierte: "Es ist ihr bekannt, dass die bündische Aufmachung verboten ist. Trotzdem hat sie an den Fahrten teilgenommen, weil ihr das freie Leben besser gefiele als beim BDM."

Im Dezember von der Gestapo Köln befragt, äußerte sich Sch. ausführlich zur Navajogruppe an der Kölner Universität, der sie angehörte, bestritt aber, dass sie sich bündisch betätige.

Nach einem positiven Bericht von Seiten des Jugendamts wurde ein laufendes Verfahren am Sondergericht in Köln im Februar 1938 eingestellt.



 
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