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Franz P.

Nach der Volksschule begann P. eine Schlosserlehre, die er zum Zeitpunkt der Vernehmung noch absolvierte und die am 21.9.1943 beenden würde. P. hatte drei Brüder, sein Vater war 1938 verstorben, die Mutter lebte von der Wohlfahrtsunterstützung.

Er gehörte keiner "anderen Jugendbewegung wie kath. Jung- oder Sturmschar an".

1935 trat P. dem Jungvolk bei und wurde 1940 der HJ überwiesen. Seit einem halben Jahr nahm er jedoch nicht mehr am Dienst teil, weil er "keinen Befehl mehr zum Antreten bekommen habe."

Im Sommer 1942 lernte P. laut Aussage vor der Gestapo Leo A. kennen, der in der Nachbarschaft wohnte. A.brachte ihm das Gitarrespielen bei, sie musizierten öfter bei A. zu Hause und mit anderen Jugendlichen "im Dorf": "Kurze Zeit vor Pfingsten machte A. den Vorschlag, dass wir in Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen während der Pfingsttage eine Wanderfahrt nach Honnef machen sollten." Bei dieser Fahrt seien bündische Lieder gesungen worden, die P. nicht gekannt habe.

Im Herbst 1942 sei er von S., der auch in der Nachbarschaft wohnte und den er von der Schule kannte, aufgefordert worden, mit in die Wirtschaft Vaesen in Köln-Nippes zu kommen. Von da an verkehrte P. regelmäßig am Leipziger Platz und wurde Mitglied des Bundes Edelweißpiraten.

Laut Schlussbericht der Gestapo vom 03.02.1943 wie folgt: "Franz P. besuchte lebhaft die Zusammenkünfte der Jugendlichen am Leipziger Platz, wurde Mitglied des Klubs "Edelweißpiraten" und beteiligte sich an Gesängen bünd. Lieder."

P. war am 30.12.1942 "wegen staatsfeindlicher Betätigung" festgenommen und nach Brauweiler gebracht.



 
Gruppen
Edelweißpiraten (Leipziger Platz)
Edelweißpiraten (Club der Edelweißpiraten)

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