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Gustav B.

Gustav B. war das jüngste Kind von drei Geschwistern. Nach der Volksschule absolvierte er eine kaufmännische Lehre in einer Ehrenfelder Eisengroßhandlung. Nach dem Diebstahl eine Rolle Dachpappe aus dem Betrieb, wurde er entlassen. Zudem musste er einen Tag Jugendarrest absitzen. Danach fand Gustav B. in einer Buchdruckerei Beschäftigung.

Seit 1934 gehörte er dem Deutschen Jungvolk an und ab 1941 der HJ.

Bei ihren Ermittlungen gegen die Gruppe um Hans St. geriet Gustav B. in das Visier der Gestapo und wurde am 5. Oktober 1944 festgenommen.

Er bekam über Barthel Sch. Kontakt zu Rh., einem weiteren Mitglied der Gruppe um Hans St.: "Von der Schulzeit aus kenne ich den Barthel Sch., mit dem ich auch während meiner Lehrzeit nach Feierabend häufig zusammen gekommen bin. Durch Sch. lernte ich auch eines Tages am Luftschutzbunker in der Körnerstr. Franz Rh. kennen, mit dem Sch. auch wiederholt bei mir zu Hause gewesen ist."

Gustav B. bekam wie Sch., Rh. und Andy Z. eine Einberufung zum Westwall für den 4. September 1944 und desertierte gemeinsam mit ihnen am darauffolgenden Tag. Danach ging er zunächst wieder in der Druckerei arbeiten.

Ohne zum engeren Umfeld der Gruppe um Hans St. zu gehören, war er bei verschiedenen ihrer Aktionen dabei. Vor der Gestapo sagt Gustav B. aus, dass St. ihm mehrmals gedroht habe, ihn zu töten, falls er etwas von den Vorkommnissen verraten sollte.

Gustav B. wurde von einem anderen Jugendlichen vor der Gestapo als „Edelweißpirat“ bezeichnet, verneint dies jedoch in seiner Vernehmung. Trotzdem heißt es im Bericht des zuständigen Gestapokommissars vom 6. November 1944 über ihn: "Es steht jedoch fest, daß er Verbindung zu Edelweißpiraten aufgenommen und sich in ihren Reihen betätigt hat."

Gustav B. wurde am 10. November 1944 mit anderen Jugendlichen in Köln-Ehrenfeld öffentlich erhängt.



 
Gruppen
Edelweißpiraten (Ehrenfeld)
Steinbrück-Gruppe (Jugendliche)

Lexikon
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Kütter, Ferdinand