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Heinrich K.

Heinrich K. besuchte acht die Volksschule und ist zum Zeitpunkt der Vernehmung als Installationslehrling für eine Firma in Köln-Riehl tätig. Seit dem 3. Dezember 1942 befand er sich beim RAD in Saarelben.

Dem Deutschen Jungvolk trat er 1935 bei und wurde später in die Motor-HJ überwiesen. Weil er "keine Lust mehr hatte" nahm er seit 1 Jahr nicht mehr am HJ-Dienst teil.

Seit Frühjahr 1941 sei Heinrich K. zum Leipziger Platz gegangen, weil hier Jungen gewesen seien, mit denen er sich angefreundet habe. Doch erst seit August 1942 sei dort wirklich etwas los gewesen. Die erste große Fahrt habe am Ende September d. Jrs nach Scheiderhöhe unternommen. Bei der Gründung des Clubs war K. dabei.

Laut Gestapobericht vom 03. Februar 1943 wurde ihm Folgendes vorgeworfen: "Heinrich K. beteiligte sich an geschlossenen Wanderungen, war Mittäter bei der Verbreitung der bündischen Hetzzettel, bekannte sich als Mitglied der Edelweisspiraten, hielt einige Zeit Aktenmaterial in seiner Wohnung versteckt." Er war am 17. Dezember 1942 durch die Gestapo festgenommen worden.

Die Gestapo konstatierte bei ihm eine "immerhin beachtliche Trotzhaltung gegen staatliche Organe“, weil er in einem Brief vom 3. Mai 1943 (da war er schon fünf Monate in Haft) Folgendes geschrieben hatte: "Und je mehr ich darüber nachgrüble, kommt mir die ganze Lächerlichkeit dieser Sache vor Augen. Das Reich Adolf Hitlers muß auf sehr schwachem Grunde ruhen, wenn man uns wegen ein paar Jungenstreiche als politische Feinde der nationalsozialistischen Weltanschauung stempeln will. Aber die Behörden sind sich augenscheinlich selber nicht darüber einig, was sie mit uns anfangen sollen, denn nur so kann ich mir die lange Wartezeit erklären."



 
Gruppen
Edelweißpiraten (Leipziger Platz)
Edelweißpiraten (Club der Edelweißpiraten)

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