Chronik 
Wandergruppe "Ehemalige Sturmvögel" löst sich auf

Vor 1933 bestand in Köln - offenbar im katholischen Milieu - eine Wandergruppe mit Namen "Sturmvogel", deren Mitglieder offenbar gleichzeitig auch den St. Georgspfadfindern angehörten oder vom "Sturmvogel" dorthin gewechselt waren.

Als 1933 Pfadfinder und andere Gruppen seitens des NS-Regimes und speziell der HJ zunehmenden Einschränkungen unterworfen waren, trafen ehemalige Mitglieder des "Sturmvogel" wieder zusammen und bildeten unter dem Namen "Ehemalige Sturmvögel" eine neue Gruppe. Im Jahr 1936, so der hieran führend beteiligte Hermann Sch. in einer Vernehmung durch die Gestapo am 20. Dezember 1937, habe er - von Beruf Buchdrucker - Mitgliedskarten gedruckt und unter die insgesamt sieben Gruppenmitglieder verteilt. Beiträge oder andere Zahlungen seien nicht erhoben worden. Es habe sich bei den "Ehemaligen Sturmvögeln" vielmehr um einen "geselligen Zusammenschluss" gehandelt, "der lediglich gemütliche Zusammenkünfte kannte". "Fahrten oder Singabende wurden nicht veranstaltet. Seit etwa einem Jahre ist der Zusammenhalt aufgelöst, da die Mitglieder teils verheiratet, teils auswärts sind." Lediglich mit dem ehemaligen Gruppenmitglied Franz K., der Zellenleiter der NSV-Ortsgruppe Neumarkt sei, treffe er ab und zu noch einmal zusammen.



 
Lexikon
Hitlerjugend (HJ)
St. Georgs-Pfadfinder
Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)