Chronik 
Altenberg wird Jugendhof der HJ - Gauleiter Grohé eröffnet die neue Jugendherberge

Haus Altenberg

Das katholische Jugendhaus Altenberg, im Bergischen Land gelegen, diente bis 1937 als zentraler Treffpunkt der katholischen Jugend. Es wird im Frühjahr 1939 durch den Landesverband Rheinland für deutsche Jugendherbergen "übernommen".

Unter staatlicher Förderung wird das Gelände der Herberge zu einem HJ-Jugendhof ausgebaut und die Jugendherberge vergrößert. Es entstehen drei Tagesräume und einen Schulungsraum für den Lagerbetrieb, der von der "Landdienstgruppe" der HJ betreut wird. Diese Landdienstgruppe steht nach Angaben des Westdeutschen Beobachters unter der Leitung des Herbergswartes Zersch, der selbst "alter Landdienstführer" sei.

Auf seiner Festrede führt Gauleiter Grohé aus, dass "auch der Geist ein anderer geworden" sei: "Wo früher Verziehung und Lebensvereinung herrschten, wirkten nun die Aufgeschlossenheit und der Frohsinn der Hitlerjugend." Grohé spricht nach Angaben des Westdeutschen Beobachters außerdem die Hoffnung aus, dass die Jugendherberge Altenberg zu einem Stützpunkt nationalsozialistischer Erziehungsarbeit werde.

Damit ist der symbolträchtige Ort Altenberg als Sammelstätte der katholischen Jugend endgültig dem Monopolanspruch des NS-Staats und der HJ zum Opfer gefallen.



 
Lexikon
Hitlerjugend (HJ)
Grohé, Josef