Lexikon 
Wandervogel, Deutscher Bund

1930 wurde der „Wandervogel, Deutscher Bund“ als Abspaltung des „Bundes der Kronacher und Wandervögel“ gegründet; 1933 löste er sich selbst auf. Die Geschichte seines dreijährigen Bestehens gibt die unübersichtliche Geschichte der Jugendorganisationen in der Weimarer Republik wieder.

Ein Jahr nach der Gründung existierten 80-90 Ortsgruppen in verschiedenen Teilen Deutschland, ein Schwerpunkt bildete das Rhein-Ruhrgebiet.

Den Ideen der älteren Wandervogelbewegung verpflichtet, standen Tanz, Spiel, Gesang aber auch Grenzlandarbeit im Vordergrund. In Zusammenarbeit mit dem „Österreichischen Wandervogel“ und der „Deutschen Falkenschaft“ wurde die Zeitschrift „Der Bundschuh“ für Jüngere sowie die Monatsschrift „Deutscher Wandervogel“ herausgegeben.

Eine weitergehende Zusammenarbeit Bündischer Jugendorganisationen konnte aber unter dem Druck nationalsozialistischer Herrschaft nicht erreicht werden, so dass es im Juni 1933 zur Selbstauflösung kam.