Ursprünglich aus dem katholischen "Kreuzbündnis" hervorgegangen, gewann der "Jungborn" in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg vollständige Unabhängigkeit. Er hatte mehr als 3000 Mitglieder in nahezu allen Teilen Deutschlands, einen Schwerpunkt bildete das vorwiegend katholische Köln sowie andere Zentren des Rheinlandes.
Ziel war die Umsetzung einer vom katholischen Glauben geprägten Lebenskonzeption in einer industriellen Umwelt. Eine besondere Rolle kommt dabei der Ablehnung von jeglichen Drogen zu, denen eine ursächliche Wirkung für eine Reihe von sozialen Missständen unterstellt wurde. Das Geschehen im Bund wurde durch die frühzeitige Berührung der Mitglieder mit der Berufswelt der Erwachsenen geprägt.
Anfang der 1930er Jahre drängte sich die Auseinandersetzung mit politischen Fragen auf, denen sich in den Folgejahren bis 1933 einige Tagungen widmeten. Zwar lehnte der Bund den Nationalsozialismus ab, aber seine Haltung blieb folgenlos. Im September kam die Führung zum letzten Mal zusammen, danach trat der Bund nicht mehr in Erscheinung.
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