Lexikon 
Bund Deutscher Bibelkreise (BK)

Der Bund Deutscher Bibelkreise stellte ein Zusammenschluss evangelischer Gruppen dar, deren Herkunft bis ins 19 Jahrhundert zurückreicht. Seine Mitgliedschaft betrug nach dem Ersten Weltkrieg etwa 13.000 und wuchs trotz einiger Abspaltungen bis zur Auflösung 1934 auf 17.000 an.

Im BK fanden sich sowohl Elemente evangelischer Jugendarbeit als auch bündischer Jugendkultur. Dabei richtete sich das Angebot von Fahrten, Lager und gemeinsamen Musizieren stärker an jüngere Mitglieder, während religiöse Inhalte bei den älteren dominierten. Der Gruppenstil war zunächst am Wandervogel orientiert. Ab 1928 fanden Disziplin und hierarchische Ordnung verstärkt Niederschlag. Damit gewann die Ausrichtung an bündischen Verhaltensnormen die Oberhand.

Bezüglich der Haltung zum Nationalsozialismus existierten innerhalb der evangelischen Jugend unterschiedliche Einschätzungen. Zwar bejahte man eine Erneuerung des Staates, lehnte aber die Unterordnung unter die Hitlerjugend ab. Beim Bund Deutscher Bibelkreise führte die abwartende Haltung dazu, dass der Bund 1933 von den Ereignissen schließlich überrollt wurde. Auf die zwangsweise Eingliederung der evangelischen Jugendorganisationen in die Hitlerjugend Dezember 1933 reagierte der Bund einige Monate später durch Entlassung seiner jugendlichen Mitglieder.

Die Zeitschrift "Jugendwacht", gemeinsam herausgegeben mit der "Christlichen Pfadfinderschaft" und dem "Bund Christdeutscher Jugend" erschien noch bis zu ihrem Verbot Anfang 1938.