Mit ihrer Kamera hat die Fotokünstlerin Sabine Würich der nationalsozialistischen Vergangenheit anhand konkreter, genau recherchierter Tatorte nachgespürt. Die Ausstellung macht deutlich, dass der Terror nicht im Verborgenen geschah, sondern dass sich seit 1933 ein dichtes Netz von Tatorten über das gesamte Stadtgebiet einer deutschen Großstadt wie Köln legte. Das Besondere an dem Kunstprojekt ist, dass nicht historische Aufnahmen der Orte gezeigt werden, sondern Fotos vom gegenwärtigen Ist-Zustand, der zunächst nichts über seine furchtbare Vergangenheit verrät. Es sind Orte, die jedem auf seinen alltäglichen Wegen durch die Stadt begegnen, an denen jeder vorübergeht. Die Fotografien richten den Blick genau auf jene Stellen, an denen Verbrechen begangen wurden: Inhaftierungen, Misshandlungen, Deportationen, Tötungsdelikte. Eine Textzeile offenbart die nationalsozialistische Geschichte der vermeintlich banalen Orte. Fotografie ist in diesen Bildern ein Innehalten auf dem Weg der Erinnerung, der das Trauma dessen, was da wirklich war, als Vorstellung aufzurufen vermag. |