Was heißt: Zwangsarbeit? Wo suchen wir nach den Bedeutungen? In der Vergangenheit, in der Gegenwart? Bei uns in der Stadt? Oder bei den Überlebenden? Welche Verpflichtungen sind wir bereit, für die Zukunft zu übernehmen?

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln regt zu einer aktiven Erinnerungsarbeit an. Zwangsarbeit war während der Jahre 1939–1945 ein Massenphänomen. Die Bedeutungszusammenhänge müssen daher in einem gesamtgesellschaftlichen Prozess rekonstruiert werden.

Standort und Perspektive sind Schlüsselbegriffe für diese Auseinandersetzung. An welchem Standort befand sich ein Zwangsarbeitslager? Aber auch: Welchen Standort nehme ich als Betrachter/in heute ein? Wie ist die Perspektive der Überlebenden, wie die der damaligen Arbeitgeber?

Das Projekt eröffnet vielschichtige Zugänge, die verunsichern, Neugier wecken, zum Entdecken und Handeln anregen. Der „Tatort Köln“ lässt sich aber nur dann vermessen, wenn neue Verbindungen zwischen Köln und den Herkunftsländern ehemaliger Zwangsarbeiter/innen geknüpft werden. Vor allem für die junge Generation ist dieser Perspektivwechsel wichtig.