Im September 2000 hat der Rat der Stadt Köln ein Programm verabschiedet, mit dem über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren Projekte finanziert werden, die unmittelbar den Überlebenden von Zwangsarbeit zugute kommen.
Das Besuchsprogramm wird, angesichts des hohen Alters
der Betroffenen, finanziell ausgeweitet und bis zum Jahr 2005 fortgeführt.
Dafür werden jährlich 100.000 Euro bereitgestellt. Zur Umsetzung
des Programms besteht eine Stelle im NS-Dokumentationszentrum, wo eine besonders
qualifizierte Mitarbeiterin, die die Korrespondenz auf Polnisch und Russisch
führt, die organisatorische Abwicklung sicherstellt.
In der Partnerstadt Wolgograd wird ein humanitäres Projekt mit lokalen
Partnerorganisationen durchgeführt, mit dem über einen Zeitraum
von fünf Jahren allen dort lebenden ehemaligen Zwangsarbeiter/innen soziale
und medizinische Hilfen zuteil werden. Das Finanzvolumen von 100.000 Euro
kommt den Überlebenden vollständig zugute, da das Projekt von Köln
aus durch ehrenamtlich tätige Mitglieder des Partnerschafts-Vereins Köln-Wolgograd
e.V. begleitet wird.
Damit Überlebende gegenüber der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung,
Zukunft“ ihre Ansprüche wegen geleisteter Zwangsarbeit geltend
machen können, benötigen sie Belege. Um die Anfragen von ehemaligen
Kölner Zwangsarbeiter/innen nach Bescheinigungen rasch und qualifiziert
beantworten zu können, wird für die Dauer von zwei Jahren im NS-Dokumentationszentrum
eine zusätzliche Stelle eingerichtet.
Darüber hinaus hat der Rat der Stadt Köln die Bereitschaft städtischer
und stadtnaher Unternehmen unterstützt, analog zu den in der Stiftungsinitiative
der deutschen Wirtschaft zusammengeschlossenen Unternehmen 1 Promille ihres
im Jahresabschluss 1999 festgestellten Umsatzes als Zustiftung in die Stiftung
einzubringen. Dieser Betrag kommt den Überlebenden zusätzlich zu
dem Stiftungskapital zugute.