EINORDNUNG 
Die Fotos entstammen einer Akte, die nach einem Aufruf des damaligen Polizeipräsidenten Hochstein von 1960 an pensionierte Beamte angelegt worden war. Die Beamten wurden gebeten, ihre Erinnerungen an die Geschichte der Kölner Polizei in den zurückliegenden Jahrzehnten aufzuschreiben und Fotos einzusenden. Dem Alphabet nach wurden die Einsendungen offensichtlich in zwei Akten abgeheftet. Erhalten geblieben ist jedoch nur die erste Akte zu den Buchstaben A-K. Die Fotos sind von großer Bedeutung für die Geschichte der Kölner Polizei, weil nur wenige zeitgenössische Aufnahmen bekannt sind. Die abgebildeten Personen und Ereignisse waren 1996 noch weitgehend unbekannt. Erst durch die Arbeit an dem Projekt und das Aufspüren von weiteren Materialien ließ sich ein Teil der Geschichte der Kölner Polizei im Nationalsozialismus aufarbeiten.

Das Besondere an dem Projekt lag darin, dass die Polizei selbst an der Aufarbeitung ihrer Geschichte im Nationalsozialismus aktiv mitwirkte, während sie bis 1989 gegen besseres Wissen noch geleugnet hatte, dass über 1.900 Akten der Kriminalpolizei zur Verfolgung von Sinti und Roma, Homosexuellen und sogenannten "Asozialen" in der NS-Zeit in ihren Kellerräumen lagerten. Diese Akten - eine der zentralen Quellen zur Geschichte der Kölner Polizei im Nationalsozialismus - gelangten 1989 in das zuständige Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Dorthin wurden auch die während des Projekts aufgespürten Materialien abgegeben.





Der Beginn eines Projekts