EINORDNUNG 
Das Aktenkonvolut enthält in der Hauptsache Unterlagen über einzelne Bauvorhaben der Firma von den 1920er bis in die 1960er Jahre. Schwerpunkt der Überlieferung ist der Zeitraum 1936 bis 1944. Die Unterlagen zu den Bauvorhaben bestehen meistens aus Bauscheinen, Baubeschreibungen, Bauzeichnungen und statischen Berechnungen. In unterschiedlicher Dichte finden sich in den einzelnen Vorgängen Besprechungsnotizen und Korrespondenzen mit ausführenden Firmen und den beteiligten Genehmigungsbehörden.

Zu den frühesten Materialien zählen die Entwürfe des Dellbrücker Architekten Ludwig Albert. Albert, von 1932 bis 1945 Ortsgruppenleiter der NSDAP, projektierte entlang der Hatzfeldstraße, gegenüber dem Werksgelände der Radium Gummiwerke, ein monumentales "Kameradschaftshaus", das neben einem Versammlungssaal für 1.000 Personen Versorgungseinrichtungen für die Belegschaft vorsah. Für Direktion und Verwaltung plante er, im Stil der Zeit, überdimensionierte Gebäude.

Im Kontrast zu diesen Planungen steht die tatsächliche Bautätigkeit der Firma, die deutlich Kriegsvorbereitungen und Kriegsfolgen widerspiegelt: 1938 wird mit dem Bau von Schutzräumen und feuerfesten Zwischentüren, im Februar 1939 mit dem Einbau einer Werksluftschutz-Befehlsstelle begonnen. Nach den großen Bombenangriffen 1942/43 werden weitere kriegsbedingte Umbauten vorgenommen.





Bauakten und ein Modell