Jan Hoeft bespielt die artothek – Raum für junge Kunst in der Ausstellung „OKAY“ mit einem Ensemble von Notausgangsschildern. An einem raumgreifenden Trägersystem hängend bewegen sie sich motorisiert durch den Raum, beziehen sich aufeinander und auf die Besucher*innen oder verharren in selbstbezogenen Bewegungsmustern. Die sich ständig zwischen Synchronizität und Chaos bewegende Choreografie, hat Hoeft in Kollaboration mit dem Komponisten Andreas Eduardo Frank entwickelt.
Die Arbeit mit alltäglichen, aber deplatzierten Massenprodukten, wie sie in diesem Fall Hinweisschilder darstellen, ist eine bekannte Komponente in Hoefts Werk. In einer neuen Umgebung erzeugen die Objekte ein surreales Bild, welches widersprüchliche Emotionen hervorruft. In der artothek leiten die Schilder nicht zum rettenden Ausgang, sondern vollführen elegante Pirouetten, rütteln nervös oder ziehen rastlos durch den Raum. Das Ganze wirkt zugleich faszinierend und beängstigend. Die Wegweiser in der Ausstellung führen zu Verwirrung ähnlich wie die globalen Ereignisse. Der angezeigte Ausgang führt nicht zum Ausweg.
Ist alles OKAY oder doch nicht?
Diesen Gedanken greifen zwei weitere Arbeiten in der artothek auf. In einer Soundarbeit auf der Empore räsoniert eine Stimme endlos, ob und wer OKAY ist. Eine Fotografie im unteren Raum hinterfragt den Griff nach Hilfe.
Jan Hoeft erzeugt in der artothek eine melancholische Weltsicht, in der immer wieder Momente von Absurdität und Leichtigkeit aufblitzen.