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Gestapo übernimmt "ständige Beobachtung jugendlicher Rechtsbrecher"

Schreiben Geheimen Staatspolizeiamtes Berlin vom 8. Februar 1935

Reinhard Heydrich, Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin, stellt in einem Rundschreiben an alle Staatspolizeistellen fest, die Jugendkriminalität in Deutschland habe "einen so erschreckenden Umfang angenommen, dass sich die Geheime Staatspolizei veranlasst fühlt, neue Wege zur Verhütung einer weiteren Zunahme jugendlicher Rechtsbrecher an massgebender Stelle in Vorschlag zu bringen". Die Gestapo soll im Rahmen dieser "wichtigen volkspolitischen Aufgabe" durch "ständige Beobachtung dieser Erscheinung und geeignete Vorschläge zur Abhilfe" eine möglichst maßgebende Rolle spielen.

Daher ordnet Heydrich an, dass die jeweiligen Gestapodienststellen über die in ihren Bezirken auftretende Straffälligkeit der Jugend berichten sollen, wobei "besondere markante und symptomatische Fälle" hervorzuheben und die möglichen Ursachen zu erläutern seien. "Besondere Bedeutung kommt jenen Fällen zu, welche als eine Erscheinung der Konzentrierung der Jugend in Verbänden und Vereinen zu betrachten ist, wie geschlechtliche Verirrungen, Bandendiebstähle, Sachbeschädigungen".

Die Stoßrichtung der Maßnahme gegen bündische, konfessionelle und andere unangepasste Jugendgruppen wird im Rundschreiben Heydrichs ebenso deutlich wie der Versuch, ihre Mitglieder in die Nähe krimineller Taten zu rücken.



 
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Gestapo
Heydrich, Reinhard