"Edelweißpiraten" aus Nippes, um 1942
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Am Samstag, dem 17. Oktober 1942 unternehmen verschiedene Jugendliche vom Leipziger Platz, die sich kurz darauf zum "Club der Edelweißpiraten" zusammenschlossen, gemeinsam eine Fahrt nach Remagen.
Dort übernachten sie in einem Tanzsaal und kommen auf die Idee, sich Wein aus der zum Saal gehörenden Wirtschaft anzueignen. Einer der Jugendlichen - Willi Th. - versucht, mit seinem Fahrtenmesser eine Scheibe aus der Kellertür herauszulösen, wobei diese zu Bruch geht und behelfsmäßig repariert wird. Danach steigen die Jugendlichen durch das Kellerloch in den Keller und entwenden 12 Flaschen Wein, die sie - eine Kette bildend - in den Saal reichen. Mehr als die Hälfte der Flaschen werden direkt getrunken, die übrigen Flaschen verstauen zwei Jugendliche (Cr. und L.) in ihren Rucksäcken und bringen sie am folgenden Tag mit zum Stammlokal Vaesen in Köln-Nippes, wo sie von den anwesenden Jugendlichen gemeinsam ausgetrunken werden. Mit dem entsprechendem Alkoholpegel entwendet einer der Jugendlichen (L.) in jener Nacht noch ein Auto von seiner Arbeitsstelle, weil er einen nicht mehr gehfähigen Kameraden nach Hause fahren will. Auf der Rückfahrt fährt er allerdings den Wagen in den Graben und beendet damit den Ausflug unrühmlich.
Der Gestapo kommt dieser Diebstahl hoch gelegen, kann sie doch so die angebliche hohe kriminelle Energie der Jugendlichen belegen.
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