Der 1925 geborene Jugendliche Wilhelm M. wird am 2. Dezember 1942 kurz vor Mitternacht im Wartehäuschen an der Endstation der Straßenbahnlinie in Köln-Merheim (linksrheinsch) von der Polizei festgenommen und am folgenden Morgen der Gestapo überstellt.
M. wird Opfer einer Denunziation mit folgendem Hintergrund: In den Monaten zuvor hatte sich der in Köln-Longerich wohnende NSDAP-Ortsgruppenleiter L. mit dem dortigen SA-Scharführer K. "über das Vorhandensein der sogenannten Bündischen Jugend" unterhalten. Dieser teilte ihm mit, "dass er einige Jugendliche aus dem Lager der Bündischen Jugend kennen würde". Hieraus erwuchs nach Darstellung des SA-Führers die Idee, den Sturmmann als eine Art V-Mann einzusetzen. Jedenfalls habe er jenem den "Auftrag" erteilt, "sich der fraglichen Gruppe zum Schein zu nähern und anzuschliessen und mir dann über deren Treiben Mitteilung zu machen".
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