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Durchsuchung - Verhaftung - Prozess: Das Ende eines "Singkreises"

"Haus Steeg" in Rösrath: Hier wurde die Gestapo erstmals auf den "Singkreis" aufmerksam.

Im Anschluss an Ermittlungen, die er am 5. September 1937 im "Haus Steeg" in Rösrath durchgeführt hatte, veranlasst der Kölner Gestapobeamte Sch. eine Hausdurchsuchung bei Hermann Sch., der im Juli 1937 ein Liederbuch für einen "Singkreis" mehrerer Jugendlicher gedruckt hatte. "Da dieser Zeitpunkt später als die Veröffentlichung des Verbotes bündischer Betätigung liegt", so die Begründung des Gestapobeamten, seien die entsprechenden Ermittlungen aufgenommen worden, in deren Verlauf der Verdächtige schnell als "Verbreiter des Liederheftes" festgestellt worden sei.

Die Hausdurchsuchung bringt Interessantes zu Tage: Neben vier der besagten Liederbücher und etwa 1.000 noch ungebundenen weiteren Blättern finden die Polizeibeamten je ein Exemplar der einschlägigen bündischen Liederbücher "Lieder der Eisbrechermannschaft" und "Lieder der Südlegion", die aus dem Umfeld der politisch links eingestellten und als besonders radikal geltenden dj 1.11 stammen. Außerdem besitzt Hermann Sch. noch zahlreiche Abzeichen, Schnüre und Wimpel von Pfadfinderorganisationen sowie 18 ausländische Pfadfinderzeitschriften.

Der Durchsuchung folgt umgehend Verhaftung und Vernehmung, aus deren Erkenntnissen wiederum weitere Festnahmen und ein eigenes Ermittlungsverfahren resultieren. Als deren Folge wird am 23. Februar 1938 ein Verfahren vor dem Kölner Sondergericht eingeleitet, das - wohl sehr zum Leidwesen der Gestapo - mit dem Freispruch sämtlicher Beschuldigter endet.



 
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