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Johann M.

M. lebte als jüngstes Kind von vier Geschwistern mit seiner Mutter - der Vater befand sich bei der Wehrmacht - bis zum großen Bombenangriff vom 21.4.1944 in der Schönsteinstraße 12. Danach zog die Familie in die Leyendeckerstraße um.

Nach dem Volksschulbesuch machte M. eine Ausbildung zum Installateur und sollte im April 1945 seine Gesellenprüfung ablegen. Im September 1944 fiel M. wegen "Arbeitsbummelei" auf. Er wurde am 26.9.1944 zum Westwalleinsatz aufgefordert, desertierte aber nach drei Tagen.

Mit zehn Jahren bei der HJ eingetreten, konnte M. aber nur drei Monate HJ-Zugehörigkeit vorweisen. Danach blieb er wegen "Unlust" den angesetzten Appellen fern. Er ignorierte auch spätere Aufforderungen, zum Jungvolk oder zum HJ-Dienst zu kommen

Bei ihren Ermittlungen gegen die Steinbrück-Gruppe geriet Johann M. in das Visier der Gestapo. Der "kleine Hans" wurde am 4.10.1944 festgenommen. M. kam wie Günther S. aus der Nachbarschaft Steinbrücks und lernte ihn über Günther und dessen Tante kennen.

Schon früh hatte Hans Steinbrück M. seine Vergangenheit als KZ-Häftling anvertraut. M. gab hierzu vor der Gestapo zu Protokoll: "Nach und nach erzählte er mir auch einiges aus dem Lagerleben und dass er dort einen Vertrauensposten eingenommen und im Gaubereich Köln-Aachen eine grössere Anzahl von Bomben entschärft bzw. gesprengt habe."

M. war schnell fasziniert von Steinbrück und besuchte ihn regelmäßig. "Hans, Günther und ich haben meistens Karten gespielt. Darüber hinaus haben wir auch Radio-Musik gehört. Auf Befragen erkläre ich, dass Hans in unserem Beisein wiederholt den englischen Sender eingeschaltet hat und wir Feindnachrichten abgehört haben. [...] Bei diesen Gelegenheiten sprach Hans über die derzeitige Lage Deutschlands und betonte hierbei, dass Deutschland den Krieg bestimmt verlieren werde."

M. war seit August 1944 an mehreren bewaffneten Einbrüchen beteiligt, u.a. an dem großen Butterraub vom 1. September 1944 und dem Waffendiebstahl aus einem Wehrmachtsomnibus. Auch bei der vergeblichen Befreiungsaktion Cilli S. und der Amokfahrt durch Ehrenfeld war M. dabei.

M. wurde im November 1944 in Köln-Ehrenfeld öffentlich erhängt.



 
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