Nach dem Besuch der Volksschule begann er Ostern 1940 eine Mechanikerlehre bei der Firma Klöckner in Köln-Bayenthal.
Matthias K. trat 1933 dem Jungvolk bei, wurde 1941 in die HJ übernommen und ist Oberhordenführer. "Da man seinem Wunsche, ihn einer Sonderformation zuzuteilen, nicht nachkam, verlor er das Interesse am Dienst und nahm aus Verärgerung im letzten Jahre nicht mehr teil".
Seit 1942 hat Matthias K., genannt "Kanera", in der Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen Wanderfahrten in die Umgebung Kölns gemacht, bei denen musiziert und gesungen wurde: "Nach dem Abgang einiger Wehrpflichtiger hatte sich allmählich ein Kreis von etwa 15 Jugendlichen herausgebildet, die sich bemühten, bei Wanderungen zusammen zu bleiben." Ende Oktober habe Th., den er von Wanderungen kannte, ihn aufgefordert, als zuverlässiger Jugendlicher Teil einer engeren Gemeinschaft zu werden.
Mathias K. wurde am 29. Dezember 1942 festgenommen und nach Brauweiler gebracht. Im Festnahmeprotokoll heißt es: "Bei seiner körperlichen Durchsuchung wurde eine entwertete Strassenbahnkarte gefunden, auf der Klasen 11 Namen von Jugendlichen geschrieben hat, die zum Kreis der "Edelweißpiraten" gehören. Auf Befragen gab er zu, sich die Namen notiert zu haben, um sie persönlich besser in Erinnerung zu behalten."
Die Gestapo bezichtigt ihn folgender Delikte : "Mathias K. nahm an geschlossenen Wanderungen teil, betätigte sich bündisch, war Mitglied des Klubs "Edelweißpiraten" und eifriger Besucher der Zusammenkünfte der Mitglieder."
Das Kölner Sondergericht verurteilte ihn am 15. September 1943 "wegen jugendbündischer Betätigung und wegen Einbruchsdiebstahls" zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten Jugendgefängnis.
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