Nach dem Besuch der Volksschule tritt Karl-Heinz A. zunächst als Postjungbote bei der Reichspostdirektion in Köln ein und wird am 1. Oktober 1942 als Posthilfsschaffner angestellt.
Seit Januar 1934 gehört Karl-Heinz A. dem Jungvolk an und wird 1939 der HJ überwiesen. Er verliert jedoch bald die Lust an dem HJ-Dienst. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit und der eingeschränkten Freizeit habe er bald "kein Interesse mehr an der HJ gehabt." Zudem ist die Familie fliegergeschädigt, so dass er zeitweilig in der Spichernstr., dann in Köln-Deutz wohnen musste, was nach eigener Aussage den HJ-Dienst erschwert habe.
Im April oder Mai 1942 fährt Karl-Heinz A. mit seinem Freund Herbert Sch. zum Thielenbruch. Auf dieser Fahrt habe er (laut einer späteren Aussage vor der Gestapo) mehrere Jungen kennen gelernt, die ihn eingeladen haben, doch einmal zum Leipziger Platz zu kommen. Er verkehre seitdem regelmäßig dort und habe sich, weil ihm die Masse dort nicht mehr behage - dem Club Edelweißpiraten angeschlossen. Zwar bekenne er sich damit zur verbotenen Bündischen Jugend, er habe aber gedacht, dass alle Jugendbünde - auch die HJ (!) - als Bündische Jugend anzusehen seien. Zu seiner Entlastung gibt A. dann zu Protokoll, dass er sich während seiner Zugehörigkeit zur HJ auch schon "dann und wann mit Anhängern der Bündischen Jugend verkeilte." Gegen die HJ sei er nicht feindlich eingestellt. Außerdem gibt A. zu, bei der Fahrt nach Remagen dabei gewesen zu sein und an dem Diebstahl insofern beteiligt gewesen zu sein, als er den Wein angenommen und mitgetrunken habe.
Der Schlussbericht der Gestapo vom 03. Februar 1943 lautet wie folgt: "Karl Heinz A. nahm an geschlossenen Wanderungen teil, war Mitglied des Klubs "Edelweißpiraten" und an dem Diebstahl in Remagen beteiligt".
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