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Razzien in Jugendherbergen

Schreiben der Gestapo betr. „Fahrtenbetrieb der Bündischen Jugend Pfingsten 1938“

Wie schon in den Jahren zuvor, so sollen auch anlässlich der Pfingsttage 1938 die Wanderungen von bündischen und sonstigen oppositionellen Jugendgruppen überwacht und unterbunden werden. In diesem Jahr ordnet die Gestapo eine Kontrolle aller Jugendherbergen an, die nicht dem "Reichsverband deutscher Jugendherbergen" angeschlossen sind. Illegalisierte Jugendgruppen, etwa die Navajos, übernachten auf ihren Wanderungen meist in diesen "wilden" Jugendherbergen. Die Gestapo sieht in ihnen "Treff- und Anlaufpunkte" für bündische Jugendliche.

In allen genannten Herbergen finden am zweiten Pfingsttag bis morgens um 7 Uhr Razzien statt, bei denen alle Jugendliche unter 20 Jahren namentlich erfasst werden sollen. Die Gestapo will feststellen, ob die Jugendlichen Mitglieder der Hitlerjugend sind und ob sie Musikinstrumente dabei haben. Um herauszufinden, ob es sich um bündische Gruppen handelt, soll verstärkt nach bündischem Liedgut und Abzeichen (z.B. Pfadfinderlilien, Totenkopfabzeichen) gesucht werden.

Die geplanten Razzien stellen einen weiteren Schritt zur vollständigen Kontrolle und Verfolgung aller oppositionellen Jugendlichen dar. Mit drastischen Maßnahmen sollen die Jugendlichen erfasst und eingeschüchtert werden.



 
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