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Schiller-Gymnasium

Das Schillergymnasium um die Jahrhundertwende

Auf Anregung Ehrenfelder Bürger wurde 1897 eine Privatschule mit gymnasialem Charakter gegründet, deren steigende Schülerzahlen bald zeigten, dass eine höhere Lehranstalt in Ehrenfeld notwendig war. Daraufhin wurde die Privatschule 1899 als "Städtisches Progymnasium zu Köln-Ehrenfeld" in städtische Verantwortung übernommen. Von 165 Schülern im Gründungsjahr 1899 steigerte sich die Belegung schnell auf 386 im Jahr 1901, woraufhin die Schule bereits ein Jahr später in ein Vollgymnasium umgewandelt wurde.

Angesichts der Expansion wurde ein Schulneubau zwischen Piusstraße und Barthelstraße 91 beschlossen, der 1906 bezogen wurde. Da das erste an der Schule abgenommene Abitur und der 100. Todestag des Dichters zusammenfielen, erhielt die Schule 1905 den Namen "Städtisches Schiller-Gymnasium zu Cöln-Ehrenfeld".

Das Schillergymnasium stand seit seiner Gründung in der Tradition des humanistischen Gymnasiums national-konservativer Prägung, ein Grundzug, der trotz Zunahme demokratischer Vorstellungen auch während der Jahre der Weimarer Republik Bestand hatte. Im Jahr 1921 wurde das bisherige humanistische Gymnasium durch einen realgymnasialen Zweig ergänzt, der die neuen statt der alten Sprachen betonte und den naturwissenschaftlichen Zweig stärkte. 1938 erfolgte im Rahmen der NS-Schulreform schließlich die Umbenennung in "Schillerschule - Staatliche Oberschule für Jungen in Köln Ehrenfeld", ein Jahr später wurde die Oberstufe des aufgelösten Apostelgymnasiums in die Schillerschule integriert.

Hierdurch stieg die Schülerzahl, die zuvor von 486 im Jahr 1933 auf rund 430 gesunken war, auf 545 an, um danach kriegsbedingt über etwa 420 auf nur noch 233 im Herbst 1944 abzunehmen. Nachdem das Schulgebäude Ende Juni 1943 total zerstört worden war, nutzte das Schillergymnasium ab Oktober des Jahres die Räumlichkeiten der "Eichendorffschule" in der Gravenreuthstraße 10. Spätestens im Oktober 1944 wurde der Schulbetrieb eingestellt.

Es dauerte bis 1957, bis es in Köln wieder ein "Schillergymnasium" gab, nunmehr in Köln-Sülz.



 

23. Juni 1933: Propagandawoche der Hitlerjugend des Schillergymnasiums