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Johann G.

Johann Gr. besuchte bis Ostern 1937 die katholische Volksschule Alte Wipperfürther Straße und begann danach eine Lehre als Installateur.

Am 8. Januar 1934 trat er ins Jungvolk ein und wurde kurz nach seiner Schulentlassung in die Gefolgschaft 2/16 der HJ überführt. Allerdings musste Johann Gr. bei der Vernehmung durch die Gestapo zugeben, dass er „augenblicklich“ keinen HJ-Ausweis besitze, da der von seinem Gefolgschaftsführer wegen fehlenden Passfotos eingezogen worden sei. Er hätte aber bis vor Kurzem seinen HJ-Dienst regelmäßig angetreten, habe ihm dann aber aufgrund "beruflicher Tätigkeit" nicht mehr nachkommen können - allerdings auch keine Aufforderung zur Teilnahme erhalten.

Er traf sich, so Johann Gr. vor der Gestapo, mit Wilhelm H., Erich P. und Otto R. häufig an der Wichheimer Straße/Ecke Bergisch Gladbacher Straße. "Wir vier unter uns führen Unterhaltungen über tägliche Geschehnisse, über den Krieg, auch unternehmen wir kleinere Touren auf unseren Fahrrädern. Lieder singen wir nicht, wir musizieren auch nicht." Über die „Navajos“ habe sich die Gruppe noch nie unterhalten. Ihm seien auch keine „Navajos“ bekannt, ebenso keine ihrer Treffpunkte. Die von ihm getragene kurze schwarze Hose stamme noch vom Jungvolk, ein buntkariertes Hemd besitze er nicht. Er sei nicht gegen die HJ, sondern verstehe sich - da er keine gegenteilige Auskunft erhalten habe - nach wie vor als deren Mitglied.

Johann Gr. wurde im Rahmen der Razzia am 21. Oktober 1937 festgenommen. Den Namen "Navajo", so räumte er ein, habe er schon gehört, was er bedeute, wisse er dagegen nicht. Dass an der Ecke Bergisch-Gladbacher Straße/Wichheimer Straße ein Treffpunkt der „Navajos“ sein solle, sei ihm nicht bekannt.

Im Anschluss an das seine Vernehmung wurde Johann Gr. nach "eindringlicher Verwarnung" von der Gestapo entlassen.



 
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