Lexikon 
Bund Deutscher Wanderer

Abzeichen des "Bund deutscher Wanderer"

Die Geschichte des Bundes reicht mit seiner engen Verquickung zum übergreifenden Bewegung des Wandervogels in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Gegründet wurde er zu Beginn des 20. Jahrhunderts als "Hamburger Wanderverein". Seine Zeitschrift "Der Wanderer" erschien seit 1905 und hatte für den gesamten Wandervogel beachtlichen Stellenwert. Der Bund war offen für männliche und weibliche Mitglieder.

Nach 1919 kam es zu Flügelkämpfen zwischen Kommunisten und politisch gemäßigten Vertretern über Inhalt und Richtung des Bundes, die schließlich beigelegt werden konnten. Im Vordergrund standen fortan klassische Ziele wie die Durchführung von Fahrten und regelmäßige Treffen.

Als Reaktion auf die nationalsozialistische Machtergreifung stellte der Bund Ostern 1933 seinen Bundestag unter das Motto "Der Einzelne und die Gemeinschaft", der aber in der Praxis folgenlos blieb. Auf die drohende Eingliederung in den "Deutschen Bergsteiger- und Wanderbund" durch den Reichssportführer Karl Ritter von Halt löste sich der "Bund Deutscher Wanderer" im März 1934 selbst auf.