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Ausstellungseröffnung am 24. November, um 19.00 Uhr
Ausstellung vom 25. November 2023 bis zum 14. Januar 2024

Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln (Heinrich-Böll-Platz/Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln, Eingang Filmforum)
Öffnungszeiten: Di-Do 10-21.00 Uhr, Fr-So 10-18.00 Uhr, Mo 14-21.00 Uhr

Wolfgang Hake war gerade einmal 21 Jahre alt, als er 1961 verlegerisch als Herausgeber der Zeitschrift „periskop“ an die Öffentlichkeit trat.
Beginnend mit einer Auflage von 300 Exemplaren im Spirit-Karbon-Umdruckverfahren steigerte sich die Zahl der Exemplare mit der zweiten Ausgabe des Heftes auf 1.000, nun schon im Offset-Verfahren. Die Magazine fokussierten auf Lyrik und Prosa junger Autorinnen und Autoren, die nicht nur aus Köln und der Umgebung stammten, sondern auch internationale Kontakte widerspiegelten.
Bereits in Heft 2 kamen Abbildungen und Anzeigen hinzu und die letzte Ausgabe, Nummer 4, erschien 1962 mit einer Vorzugsausgabe, die ein überarbeitetes Offset von Buja Bingemer enthielt. Das kreative Potential des jungen Verlegers ist da schon zu erahnen.

1963 folgen die ersten Bücher im Hake Verlag. Keines ist ein reines Textbuch, jedes individuell gestaltet. Die ersten beiden Bücher, die 1963 im Hake Verlag erscheinen, enthalten neben Gedichten von Walter Aue und Inge Hertel noch Reproduktionen von Zeichnungen benannter Künstler.
Mit der dritten Verlagspublikation sind es nummerierte Radierungen, Serigrafien, Monotypien, Holzschnitte, Unikate Objekte, Materialbilder, Aquarelle, Handzeichnungen und viele Techniken mehr. Die Gestaltung der Bücher und Mappen ist reich, keines gleicht dem anderen. Das Westwall-Buch von Markus Lüpertz beispielsweise ist in einer nummerierten Auflage von 500 Exemplaren erschienen. Sie enthalten ein 90 cm breites Leporello des von Lüpertz gemalten Westwalls und einen Ausschneidebogen, der nach Ausführung der Anleitung den Westwall plastisch andeutet. 50 Exemplare der Vorzugsexemplare enthalten jeweils eine Unikate Farbzeichnung des Künstlers.
Um so bemerkenswerter ist die Zahl der Bücher, die Wolfgang Hake in den ersten Jahren des Bestehens des Verlages herausgegeben hat. 1965 sind es beeindruckende 20 Publikationen, übertroffen von 35 im Jahr 1966. 1967 sinkt die Zahl der Bücher auf 18 Titel, danach werden die Zahlen der Herausgaben einstellig. Das ist beeindruckend für einen Verleger, der diese Tätigkeit nie hauptberuflich ausgeübt hat.
Die Publikationen erzählen von einem überaus inspirierenden Austausch zwischen Verleger, Künstler*innen und Autor*innen. 2000 erscheint das letzte Buch im Hake Verlag, auch wenn Wolfgang Hake noch bis 2005 Editionen herausgibt. Vieles ist heute vergriffen, antiquarisch gesuchte Sammlungsobjekte!

Die Ausstellung in der Kunst- und Museumsbibliothek Köln zeigt in 14 Vitrinen eine Auswahl seines reichen verlegerischen Schaffens, mit Werken u.a. von Hermann Abrell, Horst Antes, Bettina von Arnim, Hans Arp, Bernhard Johannes Blume, Karl Fred Dahmen, Hans-Peter Feldmann, Winfried Gaul, Karl Otto Götz, Raoul Hausmann, Gerhard Hoehme, Bernd Koberling, C. O. Paeffgen, Heinz-Günter Prager, Arnulf Rainer, Fritz Schwegler und Texten u.a. von Antonin Artaud, Walter Aue, Jürgen Becker, Samuel Beckett, Max Bense, Rolf Dieter Brinkmann, Bazon Brock, Hans Magnus Enzensberger, Allen Ginsberg, Eugen Gomringer, Peter Handke, Dieter Hülsmanns, Ernst Jandl, Gerhard Rühm.

                                                                                                                                     Anne Ganteführer-Trier

 

 
 
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