„Russenlager" und Zwangsarbeit. Bilder und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener

NS-Dokumentationszentrum

5. Mai bis 25. Juni 2017

Bei dem Begriff „Kriegsgefangenschaft“ wird im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg zumeist das Leid deutscher Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft assoziiert. Dagegen ist im Gedächtnis der bundesdeutschen Gesellschaft das millionenfache Leid der sowjetischen Kriegsgefangenen bis heute nicht verankert.

Die Ausstellung des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI widmet sich dieser vergessenen Opfergruppe. Das NS-Regime ignorierte im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion alle völkerrechtlichen Regeln, die sie für westalliierte Kriegsgefangene weitgehend gelten ließ. Gefangene Rotarmisten galten zunächst als „unnütze Esser“. Im Winter 1941/42 starben zwei Millionen von ihnen in Lagern der Wehrmacht an Auszehrung, Seuchen und Misshandlungen als Ergebnis der „Hungerpolitik“ der Nationalsozialisten. Doch auch die sowjetischen Kriegsgefangenen, die schließlich als Zwangsarbeiter in der deutschen Kriegswirtschaft eingesetzt wurden, hatten sehr schwierige Lebensbedingungen. Schwerstarbeit und unmenschliche Behandlung kosteten bis Kriegsende weiteren 1,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen das Leben. Vom 1. Juli bis 10. November 1943 starben alleine im Ruhrbergbau 27.638 Männer. Insgesamt starben bis zu 3,3 Millionen von über fünf Millionen sowjetischen Militärangehörigen in deutschem Gewahrsam.

Die über zehn Jahre andauernde Korrespondenz zwischen Mitgliedern des Vereins und mehreren Tausend ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen bildet die Grundlage der Ausstellung. Porträts des Fotografen Lars Nickel und Zitate aus Briefen der ehemaligen „Rotarmisten“ werden ergänzt durch Dokumente aus Gedenkstätten und Archiven.

Adresse

Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
T +49 221 221 26332
F +49 221 221 25512
nsdok@stadt-koeln.de

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr

Samstag und Sonntag 11 - 18 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Montag geschlossen

an Feiertagen (auch montags!) geöffnet wie sonntags:
Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit (3. Okt.), Allerheiligen, 2. Weihnachtstag.

montags geschlossen
sowie an Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr.

Eintritt

Dauerausstellung und Sonderausstellung 4,50 €
ermäßigt 2,00 €
freier Eintritt Kölner Kinder bis 18 Jahre, alle Schülerinnen und Schüler (inkl. 2 Begleitpersonen je Klasse), KölnPass-Inhaberinnen und -Inhaber, Geburtstagskinder mit Wohnsitz Köln am Tag ihres Geburtstages

1. Donnerstag im Monat (ausgenommen Feiertage) freier Eintritt  für alle Besucherinnen und Besucher mit Wohnsitz in Köln.

Schwerbehinderte zahlen 50% des regulären Eintrittspreises. Eine Begleitperson erhält kostenlosen Eintritt, sofern im Behindertenausweis der Buchstabe B vermerkt ist. Der Schwerbehindertenausweis ist an der Museumskasse zur Gewährung des ermäßigten Eintrittes vorzulegen.

Audioguides

Gebühr von 2,00 €
Audioguide für Rundgang durch Gedenkstätte und Dauerausstellung in acht Sprachen (deutsch, englisch, französisch, hebräisch, niederländisch, polnisch, russisch und spanisch)

Barrierefreiheit

Das Museum ist nur eingeschränkt für Menschen mit Behinderungen nutzbar.

Museumsshop

Verkauf von Publikationen an der Kasse des Museums.

Anfahrt & Verkehrsanbindung

Öffentliche Verkehrsmittel
Bahn, S-Bahn: "Hauptbahnhof" (5-10 Minuten Fußweg)
U-Bahn: "Appellhofplatz"
Parkhäuser
Oper-Ladenstadt / DuMont-Carré