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Dombaubewegung und Dombaufest


Erich Correns: Ernst Friedrich Zwirner, 1858–1861, Ölgemälde auf Leinwand. © Kölnisches Stadtmuseum – Rheinisches Bildarchiv

Seit 1833 war Ernst Friedrich Zwirner Leiter der Kölner Dombauhütte und zuständig für die Erhaltung des Doms. Karl Friedrich Schinkel als leitender Architekt der obersten Baubehörde wünschte den Domausbau ohne Gewölbe und Strebebögen. Zwirner aber wollte den Dom möglichst detailreich weiterbauen und präsentierte daher immer wieder Zwischenlösungen. 1838 einigten sich beide auf den „Zweiten Schinkelplan“: die Vollendung des Doms mit Gewölben und gotischem Maßwerk, aber vorerst ohne Strebebögen und mit sparsam zu errichtenden Querhäusern.

Die Chancen für eine Domvollendung stiegen 1840 mit dem Regierungsantritt König Friedrich Wilhelms IV. Der „Romantiker auf dem Thron“ brannte noch immer für die Idee der Domvollendung.

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Gleichzeitig begann sich die Dombaubewegung zu organisieren. August Reichensperger rief zur Gründung von Dombauvereinen in ganz Deutschland auf. Im September 1840 traten 204 Kölner mit diesem Anliegen an den König heran.

Am 13. April 1841 gründete sich der „Zentral-Dombau-Verein“. Die Finanzierung des gewaltigen Baus wurde zwischen dem preußischen König und dem Zentral-Dombau-Verein aufgeteilt: beide hatten jährlich je 50.000 Taler aufzubringen.

Zunächst geprägt vom konservativen Besitzbürgertum, wurde der Dombauverein zur Massenbewegung, 1844 bereits mit 10.000 Mitgliedern. Sie verbreitete sich rasch über die Grenzen Kölns und Deutschlands hinaus und erfasste auch im Exil lebende Oppositionelle, die sich für die Idee eines Kölner Domes als Nationaldenkmal eines demokratischen Deutschland begeisterten: Sogar die von Karl Marx dominierte „Rheinische Zeitung“ wurde Mitglied, Heinrich Heine engagierte sich in der Pariser Sektion des Dombauvereins.

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Während des Dombaufests am 4. September 1842 legte der preußische König den Grundstein zum Weiterbau vor 400 Ehrengästen und über 30.000 begeisterten Zuschauern.

Wilhelm Pullack: Hammer und Kelle, die bei der Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Doms 1842 benutzt wurden, Silber, Ebenholz, Elfenbein. © Köln, Domschatzkammer / Dombauarchiv, W. Kralisch

Georg Osterwald: Die Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Doms am 4. September 1842, Lithographie mit handschriftlichen Notizen von Vincenz Statz © Kölnisches Stadtmuseum – Rheinisches Bildarchiv