Leopold Dahmen, der Bauherr des Gebäudes am Appellhofplatz 23–25, gab mit seinen Initialen dem Haus, das die Gestapo 1935 bezog, seinen bis heute gültigen Namen. Das EL-DE-Haus war bald eine in Köln und im Umland gefürchtete Zentrale des Terrors.
»Am 3.April 1944 wurde ich aufgrund einer Denunziation verhaftet und in das Kölner Gefängnis gebracht. Am nächsten Tag wurde ich zur Gestapo gebracht.
Beim ersten Verhör wurde mir gesagt: ›Du hast zwei Möglichkeiten freizukommen: Entweder du erzählst uns, was deine Aufgaben in der Bande waren, oder du arbeitest mit uns zusammen.‹ Ich habe beides abgelehnt … Der Gestapomann schlug mir auf die Augen, auf die Zähne, auf den Kopf. Es flogen Zähne, das Blut floß aus dem Mund, aus der Nase. Ich fiel um, wurde getreten. Ich kam erst in der Zelle auf dem Betonboden zu mir. Wurde wieder vorgeführt. Die Gestapomänner brachen mir die Finger, beschädigten mir das rechte Auge, stachen mir hinter das linke Ohr, schnitten mir die linke Brustwarze ab. Ich wurde taub … Es kam zur Gegenüberstellung. Ich sagte, daß ich keinen dieser Leute kenne. An meinem Zopf wurde herumgerissen, ich wurde mit dem Kopf auf den Boden geschlagen. Ich wurde ohnmächtig … Ich wurde in irgendeinen Schrank gestellt, die Tür wurde zugemacht und heißer Dampf hineingelassen. Die Körperteile, die nicht bedeckt waren, erhielten Verbrennungen.«
Tatjana Sergejewna Gutowa, eine Überlebende
Folterstätte, damals Sitz der Staatspolizei
heute Gedenk-, Forschungs- und Bildungsstätte, EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23–25, Altstadt-Nord, 15. Juli 2002
|