⁄Das 1838 fertig gestellte preußische Zuchthaus wurde 1933 zur zentralen Hinrichtungsstätte des Rheinlands. Das Gefängnis bestand aus vier Flügeln, die kreuzförmig um das achteckige Zentralgebäude gruppiert waren. Im Jahr 1940 waren hier 15000 Gefangene inhaftiert.
Mit einer Guillotine wurden die Todesurteile von Sondergerichten aus dem Rhein- und Ruhrgebiet sowie die des berüchtigten Berliner »Volksgerichtshofs« und des Leipziger Reichsgerichts vollstreckt. Hier wurden über 1000 Menschen hingerichtet, ein großer Teil von ihnen stammte aus dem besetzten Ausland.
Opfer gab es auch wegen der außerordentlich schlechten Haftbedingungen und während der Bombenangriffe, bei denen die Häftlinge nicht in Bunkern Schutz suchen durften, sondern in ihren Zellen bleiben mussten.
Während die Justiz im Herbst 1944 das Gebäude wegen schwerer Kriegsschäden räumte, belegte die Gestapo den letzten noch einigermaßen intakten Flügel. Hunger, Seuchen und die Brutalität des Wachpersonals führten zum Tod zahlreicher Häftlinge. Regelmäßig wurden Gestapogefangene vom Klingelpütz zum EL-DE-Haus transportiert, wo in den letzten Kriegsmonaten mehrere hundert Menschen hingerichtet wurden.
Zentrale Hinrichtungsstätte, damals Gefängnis
heute Parkanlage, Klingelpütz/Vogteistraße, Altstadt-Nord, 18. November 2003
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