David Ostrowski zeigt in der artothek eine je eigene neue Präsentation seiner Malerei, die gleichsam Nähe und Abgrenzung zu anderen Möglichkeiten zeitgenössischer Kunst auslotet. Er zelebriert das Medium und bricht doch alle Erwartungen, die mit ihm verbunden sind.
„Die einzelnen Elemente in den Arbeiten von David Ostrowski sollen aussehen wie zufällig entstandene Spuren. Dafür versucht er alles malerische Wissen und Können auszublenden und zum Beispiel ‚als Rechtshänder mit der rechten Hand zu malen, als wäre es die Linke’. Aus diesem Zustand möglichst großer Unbestimmtheit entstehen kryptische Formen, die wie Fehlversuche auf einem achtlos weggeworfenen Schmierzettel anmuten. Aber es sind gerade diese beiläufigen Gesten, die Ostrowski interessieren.
Dabei ist sein kreativer Prozess möglichst ungesteuert und durchdrungen von der Idee einer permanenten Veränderung. Leinwände werden zerschnitten, aufeinander geklebt, wieder zerrissen, dann übermalt, beiseite gestellt, über den Boden gezogen, um fragmentarische Fundstücke aus dem Atelier aus Papier, Pappe, Holz oder auch Glitzerfolie ergänzt, wieder übermalt und wieder zerrissen. Dieser Handlungskanon unterliegt keiner bestimmten Reihenfolge oder Strategie. Es ist vielmehr ein Repertoire an Gestaltungsmöglichkeiten, die keine abschließende Kontrolle über das zu erzielende Ergebnis zulassen. Vielmehr zielt Ostrowski darauf ab, seine kreative Entscheidungsgewalt aus der konkreten künstlerischen Handlung herauszuhalten. Seinen Kontrollanspruch verlegt er auf die Wahl des anzuwendenden Verfahrens und auf das Annehmen oder Ablehnen einer möglichst zufällig entstandenen Form. In einem durchaus langsamen Prozess moduliert er immer wieder die verschiedenen Bildelemente, bis durch das Zusammensetzen der gestalteten Zufälle ein möglichst schönes Bild entstanden ist. …“