»Am selben Tag wurde ich im Auftrage von Hoegen [einem Gestapobeamten] gefesselt und in eine Zelle gesteckt. Am nächsten Tage wurde ich ins Vernehmungszimmer geführt. Hoegen versuchte, aus mir ein Geständnis zu erzwingen. Da ich mich weigerte, legte man mich mit dem Kopf nach unten gefesselt auf einen Stuhl. Hoegen hob mir die Röcke hoch und verprügelte mich ganz fürchterlich mit einem dicken Holzbein … Wenn ich bewußtlos vom Stuhl fiel, packte mich Hoegen an den Füßen, zerrte mich mit dem Gesicht über den Fußboden, daß mir das Blut aus Mund und Nase lief. Angesprochen wurde ich nur als ›Sau‹ und ›Hure‹, und zwar von Hoegen. Daß ein Mensch eine wehrlose Frau so mißhandeln kann, ist mir unerklärlich, und ich kann dabei nur noch sagen, daß Hoegen ohne Zweifel Freude und ein sadistisches Wohlgefallen daran fand.«
Käthe Brinker, eine Überlebende

Im Zellengebäude der Provinzial-Arbeitsanstalt in Brauweiler befand sich 1933 eines der frühen Konzentrationslager, das zur Internierung politisch Verfolgter aus dem gesamten Rheinland diente. Später wurde es als Gestapogefängnis genutzt.

KZ Brauweiler, damals Gestapogefängnis im Zellentrakt der Provinzial-Arbeitsanstalt
heute Überreste des Zellenbaus, Ehrenfriedstraße 19, Brauweiler, Pulheim, 12. Dezember 2003
Karte II
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