Kassiber, geschmuggelt aus dem Gefängnis Klingelpütz, ca. Winter 1944/45
Adressatin: Katja Jawtuschkeno, Zwangsarbeiterin bei den Milchwerken in Köln-Nippes. Überbringer des Kassibers unbekannt. Verfasser: Iwan Petrowitsch Jawtuschenko, ermordet von Angehörigen der Staatspolizeistelle Köln. Todestag und Verbleib der Leiche sind ungeklärt.
Übersetzung
[Textblatt Mittwoch - November 25] An Nippes an die Milchfabrik an Katja Jawtuschenko von Kubow
Köln-Nippes Lager Karl für Katja Jawtuschenko
[Textblatt 26 November - Donnerstag] Sei gegrüßt, Schwester Katja. Ich lebe noch und bin gesund, was ich auch dir wünsche, aber ich wünsche dir nicht das, was mir passiert. Ich sitze im Gefängnis Klingelpütz Nr. 51 oder Straße Gereonswall.
Aber man hat Mischka getötet wegen einer Pistole, in der Gestapo, und uns hat man ins Gefängnis gesteckt. Bis bald, Schwesterchen. Auf Wiedersehen, mit Grüßen, dein Bruder Iwan Kubow. An alle in der Milchfabrik meine Grüße, auch an Daschka. Vielleicht werde ich irgendwann frei gelassen. Meine Zelle ist 163. Auf Wiedersehen
Foto: Rheinisches Bildarchiv, S. Walz/S. Mohr
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