„Besondere Kennzeichen: Neger“

Schwarze im NS-Staat

 
 

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[Staatliches Museum Auschwitz, Polen]

Menschen im KZ. Spuren

Mit dem Überfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 verloren die kolonialpolitischen Ambitionen des NS-Regimes in Afrika radikal an Bedeutung und die Pläne zur Wiedergewinnung afrikanischer Kolonien mussten angesichts der Lage an der Ostfront wenig später ganz aufgegeben werden. Damit verschlechterte sich die Lage der im Inneren Deutschlands lebenden Schwarzen erheblich. Während sie bis dahin von den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Staats weitgehend verschont blieben, da man sie beim erwarteten Aufbau der kolonialen Gesellschaften in Afrika als eine Art Hilfstruppe einzusetzen gedachte, gab es nun für eine solche Rücksichtnahme keinerlei Gründe mehr. In vielen Teilen des Reichs und den von der Wehrmacht besetzten Gebieten wurden seither „schwarze“ Deutsche und „farbige“ Ausländer - oft wegen unbedeutender Bagatelldelikte – in Arbeits- und Vernichtungslager eingewiesen. Schwarze Widerstandskämpfer, die in die Hände der Gestapo fielen, und Kriegsgefangene, die sich den braunen Machthabern widersetzten, brachte man ebenfalls in die Lager.
 

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