Oneg Schabbat
Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos
29. August bis 26. September 2004
Ausstellung
Rahmenprogramm
Fast alle diese Dokumente dienten zugleich als Unterlagen für die alarmierenden Berichte, mit denen die westlichen Alliierten von der Ausrottung der jüdischen Bevölkerung im deutsch besetzten Polen informiert werden sollten und die seit März 1942 über die Vertretung der polnischen Exilregierung nach London gelangten.

Im Warschauer Ghetto vegetierten zeitweilig nahezu eine halbe Million Männer, Frauen und Kinder, von denen die meisten in den Gaskammern von Treblinka ermordet wurden. Unter Einsatz ihres Lebens versteckten Ringelblums Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Archivmaterialien an drei verschiedenen Stellen.
Der bei weitem größte Teil konnte nach dem Krieg in zwei Teilen geborgen werden: der erste wurde am 18. September 1946 in zehn Metallkästen wiedergefunden, der zweite am 01. Dezember 1950 in zwei großen Milchkannen, während der Rest als verloren gelten
muss. Das Ringelblum-Archiv ist die bedeutendste Sammlung, ü ber die das Jüdisch Historische Institut in Warschau (ZIH) verfügt.
Sie umfasst 1.692 Akteneinheiten mit etwa 6.000 Dokumenten auf insgesamt rund 30.000 Blatt in Polnisch, Jiddisch, Deutsch und Hebräisch; darunter befindet sich eine große Sammlung der Untergrundpresse, die innerhalb und außerhalb des Ghettos erschien, ferner Aquarelle, Hand-zeichnungen und an die 80 Fotografien.

In Anerkennung des außergewöhnlichen Wertes all dieser Zeugnisse setzte das UNESCO-Komitee die Sammlung auf die Liste „Memory of the World “.