Ziel der Ausstellung ist es, ein möglichst breites, kontrastreiches
Spektrum von Materialien zu zeigen. So wird die Ausrottung der
Juden durch die Nationalsozialisten dokumentiert, aber auch die
Bemühungen der jüdischen Bevölkerung im Ghetto, ein Überleben
zu ermöglichen, oder die Anstrengungen der jüdischen
Untergrundbewegung, Ziel und Umfang der nationalsozialistischen
Judenpolitik zu erkennen. Damit ist selbstverständlich nur
ein Bruchteil der Probleme angedeutet, die sich in den
Archivalien niederschlagen. Wegen der überragenden
Bedeutung des Gründers und Leiters von Oneg Schabbat, des
Historikers Emanuel Ringelblum, werden auch dessen Tätigkeit
auf wissenschaftlichem und sozialem Gebiet sowie seine rund
50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgestellt. Bis auf wenige
Ausnahmen starben sie in den Jahren 1942 oder 1943 entweder
im Warschauer Ghetto
oder in den Gaskammern
des Vernichtungslagers
Treblinka. Die Bedingungen,
unter denen sie ihrer
Tätigkeit für das Archiv
nachgingen, werden dem
Besucher durch Fotografien
und Inszenierungen
nahe gebracht.
„Es lässt sich mit
Fug und Recht behaupten,
dass es während
der Kriegszeit keine
einzige maßgebliche
Erscheinung im Leben
der Juden gegeben hat,
die sich nicht in den
Materialien (von Oneg Schabbat) widergespiegelt hätte.“
Emanuel Ringelblum,
CHRONIK DES WARSCHAUER GHETTOS,
Ende Januar 1943
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Appellhofplatz 23-25 (EL-DE-Haus), 50667 Köln, Tel.: (0221) 221-263 32
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