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Im April 1999 rief das NS-Dokumentationszentrum Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
aus Köln und seinem Umland dazu auf, über ihre Erlebnisse
in der Kinderlandverschickung während des Zweiten Weltkriegs im
Speziellen und ihre Kriegserfahrungen im Allgemeinen zu berichten. Wenn
möglich, sollten sie ihre Erinnerungen um Materialien wie Fotos,
Briefe, Tagebücher und ähnliches ergänzen.
Es meldeten sich etwa 400 Zeitzeugen, darunter auch Willi Moseler.
Er besitze - so teilte er uns mit - zwar keine Fotos oder Briefe mehr,
könne aber neben seinen Erinnerungen eine unmittelbar nach Kriegsende
von ihm selbst gefertigte Karte zur Verfügung stellen, die seine
Irrfahrten im Zeitraum von September 1944 bis April 1945 illustriere.
Diese Karte zeichnet akribisch die Wege nach, die Willi Moseler gegen
Kriegsende mit Eisen- und Straßenbahn, mit Auto und Fahrrad und
nicht zuletzt zu Fuß zurücklegte - zunächst um den ihm
auferlegten Verpflichtungen am Westwall nachzukommen, dann, um vor den
anrückenden alliierten Truppen zu fliehen. Ein geplanter direkter
Kriegseinsatz blieb ihm zum Glück erspart. Die dramatischen Wochen
sind auch dem hier abgedruckten Bericht von Herrn Moseler zu entnehmen,
den er für uns verfasste.
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