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Rüstung des hl. Gereon

Deutlich sichtbar tritt die Unterzeichnung von Rüstung und Gewand des hl. Gereon in Erscheinung. In den grafischen Vorgaben des Mantels machen die oft stumpfen, kantigen oder gar gespaltenen Strichansätze, die meist kurzen Strichlängen sowie der rhythmische Wechsel von dünnen zu breiten Linien in den Zickzack-Schraffuren auf die Verwendung einer Kielfeder aufmerksam.

In weiten Teilen erwecken die Linien mit ihren kurzen und teilweise parallel verlaufenden Strichzügen, ihren Überschneidungen oder lückenhaften Zusammenführungen den wechselnden Eindruck zwischen Formsuche und bewusster Skizzenhaftigkeit. Dies gilt auch für die in variierender Intensität erkennbare Zeichnung der Schutzbekleidung des Oberkörpers, die neben einem V-förmigen Ausschnitt mit teilweise dargestelltem Schmuckbesatz in ihrer weiteren Gestalt die menschliche Brustmuskulatur nachzubilden scheint und eine schräg über den Rumpf verlaufenden Waffenkette beschreibt. Die anstelle der üblichen Schwebescheiben zum Schutz der Achselhöhlen gezeichneten Schildformen lassen eine Korrektur innerhalb der Unterzeichnung erkennen. So geben rechts feine helle Linien eine verkleinerte Schildform mit Rahmen und eine zweite, höher positionierte Schleifenbefestigung vor. In der gemalten Version wurde die kleinere Form aufgegriffen, die Schleifenposition indessen nochmals verschoben (eine in der Malerei veränderte Position ist auch bei der einfach unterzeichneten Schleife der links dargestellten Schildform festzustellen). Darüber hinaus wurden in der farbigen Ausführung zwar die grundsätzlichen Formen des Oberteils mit Gürtel und darunter befindlichem Stoffteil und Kettenhemd beibehalten, jedoch fanden grundlegende Veränderungen in der weiteren Ausgestaltung statt. Zur gemalten Darstellung gelangte ein Lendner aus kostbarem Stoff, dessen Säume, Gürtel und Brustkreuz reich mit Perlen und Edelsteinen geschmückt sind. Dabei entfiel die zeichnerisch angelegte Schleife zur vermutlichen Darstellung der Befestigung der rechten Schulterachsel ebenso wie das geplante Saummuster des Gewands, das unterhalb der Rüstungsachsel am Ärmel hervortritt.


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