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Gefährte mit Stangenwaffe rechts außen

Kurze Linienangaben beschreiben ebenso prägnant wie sparsam die markanten Gesichtszüge, die im oberen Teil durch die Darstellung eines Helmes, vermutlich eines Schallers, merkwürdig beschnitten erscheinen. Möglicherweise steht dieses Phänomen in Zusammenhang mit den erkennbaren Wisch- oder Schleifspuren (vor allem im rechten Teil des Kopfes sichtbar), die auf eine partielle Entfernung von bereits erfolgten Farbaufträgen aufmerksam machen könnten. Eklatant weicht die gemalte Version von der zeichnerischen Anlage dieses Kopfes ab.

Anstelle des zeichnerisch geplanten Kopfes mit dem tief in die Stirn reichenden Helm und den markanten, leicht grimmig wirkenden Zügen, tritt in der gemalten Version das Bildnis eines jungen Mannes mit weicher und freundlicher Physiognomie sowie mit einem Blütenkranz auf langem lockigen Haar in Erscheinung.

In der Malerei drastisch verändert wurde auch die Stangenwaffe, die dieser Krieger trägt ( vgl. rote Kartierungslinien). So deuten in der Unterzeichnung unmittelbar links neben seinem Kopf die erkennbaren Formen eines Axtblatts, einer Stoßspitze und eines vermutlichen Hakens auf die ursprünglich geplante Darstellung eines Streitbeils bzw. einer Streitaxt hin. In der Malerei wurde die Stangenwaffe schließlich erheblich verkürzt und erhielt die Form eines Kriegshammers, der als eine weniger gefährliche Waffe hauptsächlich dazu diente, Rüstungen zu deformieren oder zu zerbrechen.


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