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Köpfe der Gefährtinnen und Papstkopf

Frei und sicher erscheint die Zeichnung der vielen Köpfe der Gefährtinnen mit ihren höchst schmuckvoll gestalteten Haartrachten, Blütenkränzen, Diademen und Kronen. Ein unterschiedlich dichtes Netz an Parallel- und Kreuzschraffuren definiert nicht nur die Verteilung von Licht und Schatten, sondern auch die Körperhaftigkeit der Formen durch den bogenförmigen Verlauf vieler Linien, die sich zuweilen strichelnd fortsetzen und damit weiche Übergänge zwischen Hell und Dunkel generieren. Von den Gesichtern mit gezeichneten Augenkringeln und knapp skizzierten Brauen, Nasen und Mündern unterscheidet sich das ausführlich unterzeichnete Gesicht des Papstes. Im Detail sind dort nicht nur die Formen von Nase, Mund und Kinn, sondern auch die Falten der Stirn-, Augen- und Wangenpartie beschrieben. Besonders im Bereich von Mund und Kinn erwecken einzelne Linien den Eindruck einer gewissen Formsuche und könnten somit auf eine porträtierte Person hindeuten.

In der farbigen Ausführung kommt es nicht nur zu vielfachen Verschiebungen von Konturen- und Binnenzeichnungen in den Gesichtern, sondern vor allem zu einer drastischen Reduzierung und Vereinfachung des Schmuckwerks. Die Verminderung oder gar der Verzicht ganzer Elemente des Kopfschmucks führte in vielen Fällen zur erweiterten Darstellung bzw. Sichtbarkeit der Gesichter. Da dies jedoch keinesfalls ausnahmslos gilt, war die verstärkte Sichtbarkeit der Gesichter voraussichtlich nicht der maßgebliche Grund für die weitläufige Reduzierung des Kopfschmucks in der farbigen Ausführung.


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