Kölner Domblatt 2014 - page 17

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zur unterzeichnung des altars der stadtpatrone
zahlreichen, meist locker skizzierten Haartrachten, Blütenkränze, Diademe und
Kronen gegenüber (Abb. 8, 9).
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Ein unterschiedlich dichtes Netz an Parallel- und Kreuzschraffuren definiert
für alle Bildelemente nicht nur die Verteilung von Licht und Schatten, sondern
auch die Körperhaftigkeit der Formen. Letzteres geschieht insbesondere durch
den kurvigen Verlauf vieler Parallelschraffuren, die sich zuweilen strichelnd fort-
setzen und damit weiche Übergänge zwischen Hell und Dunkel generieren. Vie-
le Linien der Schraffuren weisen Häkchen auf, aus denen man den Schwung bei
der Ausführung der parallelen Strichzüge zu erkennen meint. Diese Dynamik,
aus der sich zuweilen aneinandergereihte Bögen oder gar Schlaufen ergeben, ist
in der Rücken- und unteren Gewandpartie der Gefährtin mit grünem Gewand zu
beobachten. Kreuzweise Strichführungen markieren darüber hinaus die Schat-
tenzonen in den Zwischenräumen der Figuren und unterstreichen die räumliche
Tiefenwirkung der Darstellung.
die Wende des Mittelalters (Veröffentlichungen
des Historischen Museums der Stadt Köln 1),
Bonn 1932, S. 94.
10.
Linke Flügelinnenseite, Detail des Papst-
kopfes, IR-Reflektogramm mit ausführlicher und
individuell wirkender Unterzeichnung.
1...,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16 18,19,20,21,22,23,24,25,26,27,...63
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