Kölner Domblatt 2014 - page 19

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zur unterzeichnung des altars der stadtpatrone
Zwei Zeichner am Werk
Die Anbetung der Heiligen Drei Könige auf der Mitteltafel
Die im Infrarotreflektogramm sichtbare Unterzeichnung der Mitteltafel macht
mindestens zwei unterschiedliche Zeichenmittel, -werkzeuge und -stile erkenn-
bar. So lässt sich eine mit der linken Flügelinnenseite eng verwandte Unter-
zeichnung in der Darstellung der thronenden Marienfigur mit Jesuskind und ein-
zelner Figuren in der linken Tafelhälfte feststellen (Abb. 3, 12, 13). Dazu zählen vor
allem die männliche Figur am linken Bildrand und der kniende König. Dabei ist
die Unterzeichnung der genannten Figuren hinsichtlich ihrer Ausführlichkeit
durchaus unterschiedlich beschaffen. So werden im Gesicht Mariens nur wenige
zeichnerische Angaben kenntlich, die möglicherweise auf ein häufig wiederhol-
tes und daher imDetail nicht mehr zu klärendes Motiv hindeuten. Hingegen aus-
führlich und präzise zeichnerisch ausformuliert ist der Kopf des links knienden
Königs (Abb. 12). Eine Mittelstellung zwischen diesen beiden verschieden aus-
formulierten Häuptern nimmt der Kopf der männlichen Figur am linken Bild-
rand ein, den die Unterzeichnung ursprünglich etwas höher und mehr im Sei-
11.
Linke Flügelinnenseite, Detail der Hand am rechten Bildrand im IR-Reflektogramm (links und
Mitte) und Auflicht (rechts). Während die beiden zeichnerisch angelegten Handformen den
Oberarm des hl. Ätherius von hinten zu umgreifen scheinen, erweist sich die gemalte Version als
Hand des hl. Ätherius selbst.
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